Raumerforschung von Kindern bis zu drei Jahren - Zur Bedeutung von Raumerleben als Grundlage von Weltaneignung Bedeutung von Raumerleben als Grundlage von Weltaneignung

Welterfahrung ist nicht möglich ohne Raumerfahrung. Alles, was wir tun und erleben, spielt sich ab in Raum und Zeit. „Räumlichkeit ist ein a priori der menschlichen Existenz, denn sie räumt den Dingen und unseren Körpern Platz ein und verbindet sie miteinander. Örtlichkeit, Richtung, Tiefe, Bewegung, Entfernung, Nähe sind vor-objektive und vor-thematische Qualitäten, die die unreflektierte Welterfahrung einer Person ausmachen. Sein ist immer Platziert-Sein“ (Simms 2012, 21). Von Geburt an sind Menschen mit Raumerleben und Orientierung im Raum beschäftigt. Doch offensichtlich dringt das selten ins Bewusstsein vor und wird auch kaum thematisiert in der Fachliteratur zur frühen Kindheit. Beim Bau von Kindertageseinrichtungen wird zwar der Raumgestaltung viel Aufmerksamkeit gewidmet, doch so gut wie gar nicht unter dem Gesichtspunkt, wie Kinder sich in frühestem Alter aktiv forschend mit dem Raum auseinandersetzen. Die Autorin hat sich auf Spurensuche begeben, was dazu in Fachliteratur unterschiedlichster Ausrichtung zu finden ist. In Abschnitt 3 und 4 ist zusammengestellt, welche Befunde der Stand der Fachdiskussion und der Forschung bisher hergibt. Es zeigt sich, dass viele Desiderate bestehen und Fragen offen bleiben. Der vorliegende Fachtext bringt grundlegende Gesichtspunkte in die fachliche Diskussion ein, um diese Lücke zu füllen und Forschung zur Bedeutung von Raumwahrnehmung für die Entwicklung von Kindern anzuregen. Er soll dazu einladen, sich tiefer gehend mit diesem Thema zu beschäftigen und gemeinsam weiter zu erschließen, wie es aufgegriffen und bearbeitet werden kann, um Antworten auf die aufgeworfenen Fragen zu erhalten.

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