Forschendes Handeln von Babys und Kleinkindern entdecken

Das Bild vom Kind hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend gewandelt. Heute ist klar, dass Neugeborene von Anfang an in der Lage sind, sich aktiv mit ihren Fähigkeiten einzubringen. Statt festzustellen, was sie alles noch nicht können, interessiert sich die moderne Säuglingsforschung eher dafür, was für Kompetenzen Kinder mitbringen und wie sie sie einsetzen und allmählich erweitern. Diese Sichtweise greift in der Fachwelt immer mehr um sich. Dennoch findet sich bisher kaum ein Ansatz zur Beschreibung der Handlungs- und Erlebniswelt des Säuglings und Kleinkinds unter der durchgängigen Perspektive des forschenden Kindes. Die neue Sichtweise hat sich noch nicht als Theorie leitender Blick in der Ausbildung und in Grundlagenwerken zur frühesten Entwicklung von Kindern niedergeschlagen. Der vorliegende Beitrag fasst zusammen, wie forschendes Vorgehen von Kindern beim Kennenlernen und Aneignen der Welt bisher in Fachliteratur auftaucht, wie es theoretisch eingeordnet wird, welche kontroversen Sichtweisen dazu existieren und was zum Explorationshandeln in der frühen Kindheit geforscht wurde.

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