Die Bedeutung des Wahrnehmenden Beobachtens in einem partizipatorischen Eingewöhnungsmodell

Eingewöhnung ist „immer als wechselseitiger Prozess eines komplexen Zusammenspiels zu begreifen“ (Datler, Fürstaller & Ereky-Stevens 2011, 212). Auch wenn Kinder stets gestaltende Akteure sind (Hekel & Neumann 2016, 22) und Einfluss auf den Eingewöhnungsverlauf nehmen (vgl. Datler, Fürstaller & Ereky-Stevens 2011), können sie erst dann als handlungsfähige und handlungsmächtige soziale Akteure in Erscheinung treten, wenn dies der Kontext der sozialen Beziehungen und Situationen, in der sie eingebunden sind, auch zulässt (Moran-Ellis 2013; Schäfer 2018). Ein partizipatorisches Eingewöhnungsmodell ermöglicht Eltern und Kindern (bereits in sehr jungem Alter) Akteurschaft und Partizipation in der frühpädagogischen Praxis – und zwar bereits während der Eingewöhnung – zu erleben. In einem solchen Modell werden Kinder von Anfang an als „beings“ und nicht als „becomings“ (James & Prout 1990) verstanden. Sie bestimmen im wesentlichen Maße darüber mit, wie die Eingewöhnung verläuft. Da Kinder unter drei Jahren sich vorwiegend nonverbal äußern, müssen pädagogische Fachkräfte mit einer professionellen Beobachtungskompetenz auf verschiedenen Ebenen multidimensional zuhören lernen, um das komplexe Geschehen zu verstehen und pädagogisches Handeln danach auszurichten. Dieser Artikel beschreibt die wichtige Rolle des wahrnehmenden Beobachtens in einem partizipatorischen Eingewöhnungskonzept.

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