Kultur des Lernens – Theoretische Grundlagen

Frühkindliche Bildungsprozesse, betrachtet ab der Geburt, werden zunächst als Prozesse verstanden, die als implizite Erfahrungsprozesse in ein alltägliches Handlungsgeschehen eingebettet sind. Die pädagogische Aufgabe besteht darin, diesen Alltag so zu strukturieren, dass Kinder darin die Erfahrungen machen können, die sie benötigen, um sich an der Kultur, in der sie aufwachsen, zu beteiligen. Der Beitrag begründet das Erfahrungslernen als ein eigenständiges Lernverständnis, das auch ohne Bewusstsein erfolgreich ist und skizziert die Struktur seiner Logik. Dabei werden Kinder als Menschen betrachtet, die ihr Subjektsein analog zu ihren biographischen Erfahrungen in ihrer gegebenen sozialen und kulturellen Welt entwickeln. Frühkindliche Bildungsprozesse auf der Grundlage biographischer Erfahrungen erzeugen ein primäres Können, das den späteren Weisen kultureller Vermittlung zugrunde liegt. Sie begründen eine implizite soziokulturelle Erkenntnistheorie, die wie eine zweite Natur verkörpert ist. Eine Kultur des Lernens begreift die Entstehung dieses primären Könnens und Wissens als eine pädagogische Aufgabe.

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