Lernen und Bindung im Kindesalter

Wie die Bindungstheorie postuliert, besteht zwischen Bindungs- und Explorationsverhalten ein antagonistisches Verhältnis. Demnach kann es sich ein Kind nur dann erlauben, seine Welt neugierig zu erkunden, wenn es seine Bindungsbedürfnisse ausreichend sicher erfüllt weiß. Da die Beziehung des Kindes zu seinen pädagogischen Fachkräften in der Kita auch Bindungsaspekte aufweist, ist es diesen möglich, bindungsunsicheren Kindern bindungskorrigierende Erfahrungen zu vermitteln und sie zu explorativem Verhalten zu ermutigen. Geht man davon aus, dass es sich bei der Bindungssicherheit um einen Faktor handelt, der mit darüber entscheidet, ob und in welchem Ausmaß ein Kind vom Bildungsangebot profitieren kann, dann muss die bindungssensible Gestaltung des Beziehungsangebots als Qualitätsmerkmal auch einer vorschulischen Einrichtung angesehen werden.

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